Exkursion Auschwitz/Krakau

Nach einer intensiven theoretischen Auseinandersetzung im Modul „Auschwitz-Birkenau – Topographie des Massenmordes“, bei dem der Schwerpunkt auf den Biographien österreichischer Opfer und Täter*innen lag, war es in den Semesterferien endlich so weit und eine ...

... 21-köpfige Schüler*innengruppe hat sich auf den Weg nach Polen gemacht. Unmittelbar nach der Ankunft stand die Besichtigung der Fabrik Oskar Schindlers in Krakau auf dem Programm. Die zwei folgenden Tage fuhren wir dann nach Auschwitz bzw. Birkenau um zu versuchen, das Ausmaß der Gräuel und des unfassbaren, menschlichen Leides für uns greifbarer zu machen. Als Österreicher*innen sind wir uns unserer besonderen Verantwortung bewusst und die Worte des Auschwitz-Überlebenden Marian Turski - „Auschwitz ist nicht vom Himmel gefallen“ -, mahnen uns zur Wachsamkeit. Gleichzeitig verdeutlichen sie die Bedeutung der konsequenten Erinnerung.

Im sogenannten Stammlager „Auschwitz 1“ hat uns vor allem der Block 11 mit seinem Keller, der „Schwarzen Wand“, den Dunkel- und Stehzellen beeindruckt. Der Block 11 ist auch jener Ort, an dem die ersten, probeweisen Vergasungen stattfanden. Darüber hinaus waren wir im Krematorium 1, dessen Leichenhalle später zur ersten Gaskammer umfunktioniert wurde. Nicht zuletzt war uns der Besuch im Block 17 wichtig, wo sich die österreichische Länderausstellung mit zahlreichen Exponaten befindet. Vor dem Block 17 haben wir - nach langem, gedanklichen Ringen - uns dazu entschieden, ein Gruppenfoto zu machen: es war uns wichtig, diesen Ort nicht als eine Art Touristenattraktion zu inszenieren, dementsprechend haben wir auf dem Foto bewusst auf das Lachen verzichtet. In Birkenau wurde uns durch die Besichtigung der Rampe und der gesprengten Krematorien das ganze Ausmaß der Vernichtung bewusst. In der „Sauna“ haben die Opfer durch die Fotoausstellung ein Gesicht bekommen. Die Bildgalerie ist ein wichtiger Abschnitt im Lager, denn mithilfe der Fotos aus glücklichen Tagen der Opfer bekommen diese ein Gesicht und werden aus der Abstraktion kaum greifbarer Zahlen geholt. Verstärkt wurde unser Eindruck von der kontinentalen Kälte: unvorstellbar erschienen uns stundenlange Appelle und ganz grundsätzlich ein Überleben mit Holzpantoffeln und einem Fetzen Stoff unter diesen Bedingungen.

Die wirklich sehenswerte Stadt Krakau hat uns ein abendliches Kontrastprogramm ermöglicht. Am vierten Tag ist noch ein nettes Gruppenfoto in der Altstadt entstanden, bevor wir dann mit dem Zug die Heimreise angetreten haben. Ausdrücklich bedanken möchten wir uns beim Nationalfonds der Republik Österreich, der uns bei der Finanzierung der Eintrittskarten unterstützt hat (https://www.nationalfonds.org/startseite). In Zeiten hoher Inflation eine umso wichtigere Unterstützung.

Auch Julia gebührt besonderer Dank! Sie hat sich als eine professionelle Dolmetscherin erwiesen und auch sonst sehr interessante und nützliche Hinweise zu ihrer zweiten Heimat geliefert.

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