Wir Schülerinnen und Schüler der achten Klassen durften von 12. September bis 20. September nach Japan zu unserer Partnerstadt Hanamaki reisen und die japanische Kultur besser kennen lernen. Nach einem 12,5 Stunden langen Flug von Wien nach Tokyo wurden wir von einer Touristenführerin erwartet, die uns half, uns in Tokyo zurechtzufinden und den richtigen Zug (Shinkansen) nach Hanamaki zu finden.
Dort wurden wir am Bahnhof von unseren Gastfamilien bereits mit österreichischen und japanischen Flaggen erwartet. Anschließend wurden wir unseren Gastfamilien zugewiesen. Bereits nach der ersten Nacht hatte jeder/jede von uns sehr viel zu erzählen und alle fühlten sich sofort willkommen in ihren Gastfamilien.
Am ersten Tag besuchten wir einige Gebäude und Plätze, die der Partnerstadt Berndorf gewidmet sind und im Anschluss die Ohasama Junior High School. Dort wurden wir herzlichst willkommen geheißen und uns wurde das japanische Schulleben nähergebracht. Am Nachmittag bekamen wir eine Führung in einem Weinunternehmen, namens „Edel Wein“. Der Weinbau ist eine der Gemeinsamkeiten von Berndorf und Ohasama.
Am nächsten Tag fuhren wir zum „Berndorf Platz“, einem wunderschönen Ort. Danach besuchten wir die Ohasama Elementary School, wo wir viel Spaß mit den kleinen Kindern hatten. Uns hat es erstaunt, wie gut wir mit den Kindern kommunizieren konnten, obwohl diese so gut wie kein Englisch sprachen. Einige von uns durften bei einer Kaligraphie Unterrichtsstunde zuschauen, während die anderen typische japanische Gesellschaftsspiele mit den Kindern spielten.
Zu Mittag durften wir im „Berndorf Restaurant“ essen. Anschließend besuchten wir die Ohasama High School. Auch dort wurden wir mal wieder herzlichst willkommen geheißen: Es wurden Choreographien und auch Lieder von den Schülern und Schülerinnen speziell für uns aufgeführt. Vor dem großen Fest der Partnerschaftsvereine trafen wir eine Frau, mit der wir Kimonos anprobieren durften (die traditionelle japanische Tracht). Die Frau lehrte uns außerdem den Ohasama Ondo Tanz, den Tanz der Stadt Ohasama. Nach einer Stunde Übung beherrschten auch wir ihn. Beim Fest am Abend kamen die Gastfamilien, der Partnerschaftsverein aus Hanamaki und auch jener aus Berndorf, der ebenfalls auf Besuch in Ohasama war, zusammen. Es gab viele Dankesreden und ein großes festliches Essen. Später führten wir unseren traditionellen österreichischen Tanz vor. Zum Abschluss tanzten alle den Ohasama Ondo Tanz und es war ein schönes Gefühl der Gemeinschaft. Obwohl beide Kulturen so unterschiedlich sind, fühlten wir uns schon nach ein paar Tagen heimisch.
Die nächsten drei Tage verbrachte jeder/jede mit seiner Gastfamilie. Sie zeigten uns verschiedenste berühmte Tempel oder Parks, viele gingen mit ihren Familien in ein Onsen (=heiße japanische Quelle) oder besuchten Festivals. Als wir uns nach den drei Tagen alle wieder sahen, waren wir uns einig, dass diese Tage die eindrucksvollsten der Reise gewesen waren. Diese Tage schweißten uns so sehr mit unseren Gastfamilien zusammen, dass sie fast wie eine zweite Familie für jeden/jede geworden waren. Auch wenn die Familien sich vor uns auf Japanisch unterhielten, fühlten wir uns trotzdem dazugehörig.
Und dann folgte der schwierigste Teil der Reise, die Verabschiedung. Obwohl viele von uns zuvor noch Späße machten, dass ihnen die Verabschiedung nicht so nahe gehen würde, stieg niemand in den Zug zurück nach Tokyo mit trockenen Augen ein. Die sechs Tage in den Gastfamilien waren unbeschreiblich, jeder/jede fühlte sich in seiner/ihrer Gastfamilie wohl. Wir wurden überall, wo wir auch hinkamen, mit offenen Armen begrüßt und lernten so viel über die Kultur kennen.
In Tokyo angekommen, führte uns eine Touristenführerin durch Tokyo und zeigte uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Abends schliefen wir in einem Hotel und am nächsten Morgen traten wir auch schon wieder die 14-stündige Rückreise nach Berndorf an.
Wir können abschließend nur sagen: Danke an alle Menschen vom Partnerschaftsverein und an alle Mitwirkenden, die uns diese Reise ermöglicht haben. Wir konnten so viel Erfahrung über die Kultur sammeln und Freundschaften schließen, wie es uns sonst nicht möglich gewesen wäre.
Elisabeth Simlinger